Assetto Corsa Vorschau: Gamescom 2012 - Hier entsteht eine Simulation wie sie im Buche steht
Alexander Weißgerber, 17.08.2012
Wer sich an Rennsimulationen nicht satt spielen kann und gern was Neues ausprobiert, der wird bereits seit der ersten Ankündigung ein Auge auf Assetto Corsa geworfen haben. Bereits mit netKar pro hat Kunos Simulazioni bewiesen, dass sie etwas von Rennsimulationen verstehen. Mit Assetto Corsa scheinen sie sich einen festen Platz in der Liste den Namen der Simulationsentwickler machen zu können.Auf der gamescom 2012 hatten wir ausreichend Gelegenheit Assetto Corsa gründlich anzuspielen mit den Entwicklern in Ruhe zu sprechen. Sie haben uns zahlreiche Details verraten und wir konnten erleben was es heißt, eine wahrlich realistische und dennoch absolut spaßige Rennsimulation zu fahren.

Doch fangen wir von vorn an. Ab in den Rennsitz - mit drei Monitoren und echtem Surround. Dazu ein Fanatec Lenkrad, also richtig luxuriöses Rennequipment und ab geht die Post. Wir starten mit dem BMW Z4 GT3. Der Sound und dazu die Grafik, einfach passend. Man fühlt sich sofort, als säße man im echten GT3 Rennwagen. Scharfe Texturen und detaillierte Fahrzeugmodelle, alles zusammen mit der Umgebung wie aus einem Guss. Zwar fehlten hier und da noch Streckenobjekte was ein finden des Bremspunktes in Kurven erschwerte und an der Performance muss noch gearbeitet werden, doch was bereits zu sehen war, konnte auch als pre-Alpha überzeugen.
Die Italiener verbinden ansprechende Grafik mit wirklich tollem Fahrgefühl in einer realistischen Simulation. Absichtlich sagen wir "realistische Simulation", denn simuliert wird ein Auto quasi in jedem Rennspiel, doch das ganze mit Realismus gleichzusetzen wäre absolut falsch. Oft wird den Spielern mit besonders schwer zu handhabendem Fahrverhalten vorgegaukelt, eine realistische Umsetzung von Sportwagen oder Autos im gesamten zu bekommen, dass sich ein Auto in der Realität jedoch nicht so verhält wird oft vergessen oder absichtlich ignoriert - weniger erfahrene Spieler oder jene ohne Erfahrung mit echten Autos, denken entsprechend, es wäre realistisch.
Wie verbindet man Spaß mit Realismus?

Der Grenzbereich kann auch hier Stück für Stück ertastet werden. Erreicht man diesen ist er zwar wesentlich enger gesteckt als bei Straßenfahrzeugen, doch selbst hier kann mit etwas Übung kontrolliert ein Ausbrechen abgefangen werden. Man hat stets das Gefühl, das Auto zu kontrollieren und ist nicht irgendwelchen befremdlichen Reaktionen der Fahrzeugphysik des Spiels ausgesetzt.
Die Originale gefahren und im Spiel authentisch umgesetzt
Dabei setzt Kunos Simulazioni auf reale Fahrzeugdaten. Zusammen mit den Ingenieuren der echten Vorbilder und aus selber gefahrenen Runden mit dem jeweiligen Originalen, wird in Assetto Corsa alles basierend auf echten Daten umgesetzt.

Und genau das spürt man. Es macht einfach Spaß die Autos ans Limit zu treiben. Es artet nicht in strapaziöses herumgefuhrwerke wie in anderen pseudo-Simulationen aus sondern ist das, was man unter Rennen fahren wirklich versteht. Wenn Kunos Simulazioni also keine groben Fehler mehr macht, könnte Assetto Corsa auf jeden Fall im Bereich der Fahrzeugphysik eine optimale Mischung aus Realismus und Fahrspaß werden. Werden die Force Feedback Effekte nun noch etwas stärker respektive intensiver und reagieren noch fühlbarer auf den Untergrund, dürften sich wohl alle Simulationsfreunde die Finger nach diesem Spiel lecken.
Ein Fest für die Ohren
Zusammen mit der Physik suggerierte auch der Sound ein echtes Mittendrin Gefühl. Geräusche vom Motor, Getriebe, Auspuff und der Strecke passten stets zu dem, was passierte und mit dem Rennequipment, das Kunos für die gamescom zur Verfügung stand, wurde der Eindruck, in einem echten Sportwagen zu sitzen nahezu perfekt.

Starker Fokus auf der Community
Assetto Corsa wird als Vollpreisspiel verkauft werden und einen Umfang bieten, der im Mittelfeld liegt. Hier jedoch liegt das Hauptaugenmerk auf der Community. Diese soll mit entsprechenden Tools die Möglichkeit haben, neue Strecken und Autos ins Spiel zu integrieren und damit das Hauptspiel deutlich aufzuwerten.
Doch nicht nur die Fanbasis sondern auch Kunos Simulazioni selber wird neue Inhalte veröffentlichen. Wie schnell oder wie umfangreich stand bislang nicht fest. Doch unsere Frage, ob DLCs oder einzelne Autos Geld kosten werden, wurde eher verneint als bejaht. So wird Kunos auf jeden Fall auch nach der Veröffentlichung des Hauptspiels neue Inhalte zum Download anbieten, diese sollen jedoch kostenlos sein und maximal in Ausnahmefällen Geld kosten.
17.Aug.2012 um 12:08:05 Uhr